Jeder einzelne Tag ein besonderer Tag.
Am 8.Mai jährte sich der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des zweiten Weltkriegs zum 80-igsten Mal. Ich mag mir garnicht vorstellen, in was für einer Welt wir heute leben würden, wären wir damals nicht von den Alliierten befreit worden und ich schreibe hier bewusst „wir“, denn es ist auch unser Leben, dass nicht so wäre, wie es heute ist. Kein Leben in einer Demokratie, keine Meinungsfreiheit, kein Religionsfreiheit, keine Freiheits ,-und Gleichheitsrechte, keine Gewaltenteilung, keine Grundrechte, nichts. Wir wären graue Wesen, die im Gleichschritt marschieren und in Angst leben würden. Ich habe genug Bücher über diese Zeit gelesen, deshalb ist dieser 8. Mai ein echter Glückstag, auch wenn die Anhänger der AfD das sicher anders sehen.
Und dann verlässt uns am 9. Mai Margot Friedländer. Sie stirbt im Alter von 103 Jahren in Berlin. Sie, die für die sprach, denen eben jene Nazis ihre Stimme, ihr Leben genommen haben. Sie, die immer-und immerwieder ihre Geschichte erzählt hat, um die Erinnerung wachzuhalten. Sie, die für Menschlichkeit, für ein Miteinander und für Gleichheit sprach. Ihre Worte „Wir sind alle gleich. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut.“, mahnen uns, uns immer für diese Gleichheit einzusetzen. Sie, die die Patenschaft für Art 1 GG inne hatte. Sie, die am Ende ihres Lebens erleben musste, dass sich Nazis in den Landtagen und im Bundestag tummeln und auf den Straßen die gleichen Parolen wie im 3. Reich ertönen.
Und was macht unsere Regierung an diesem Tag?!
Sie kündigt an die Grenzkontrollen zu verschärfen, um „illegale“ Migration zu bekämpfen. Statt dass wir Menschen in Not helfen, weisen wir sie ab und zwar nicht „illegale“, sondern alle. Laut Vertretern der Polizei werden alle Asyl- Schutzsuchenden zurückgewiesen mit Ausnahme von „besonders verwundbaren Personen“, was auch immer das heißen soll (nachzulesen unter tagesschau.de vom 10.5.2025). So viel zur Würde des Menschen. Ich finde es beschämend. Beschämend und widerwertig. Und mir blutet das Herz, wenn ich daran denke, was diese Menschen hinter sich haben, welche Wege sie gegangen sind, was sie auf ihrer Flucht erlebt haben und dann werden sie einfach abgewiesen.
Hier möchte ich euch um etwas bitten:
Sprecht mit diesen Menschen, sucht Kontakt, hört euch an, was sie zu sagen haben. Alle, die ich kennenlernen durfte, sind wundervolle Menschen, freundlich, zuvorkommend, respektvoll und alle verbindet ein Schicksal, die Flucht. Sie versuchen sich hier eine Zukunft aufzubauen, kämpfen mit der Sprache, der Bürokratie, der Unsicherheit und der Ungewissheit. Sie machen ihre Sprachkurse, arbeiten und wie oft habe ich gehört, dass sie sich Kontakt zu den Menschen hier wünschen, um die Sprache zu üben, sich zu integrieren, das Leben hier kennenzulernen und um „anzukommen“. Deshalb nochmal mein Appell an euch, wenn ihr könnt, bringt euch ein. Es gibt viele Möglichkeiten: über den Freundeskreis Asyl, die AWO, das Weltcafe, direkt in den Unterkünften oder oder oder, denn Integration ist keine Einbahnstraße und es ist so wichtig. Ich danke euch von ganzem Herzen…..
Was mir in diesen Tagen Hoffnung macht, sind all die Menschen, die für ein AfD-Verbot kämpfen, dafür auf die Straße gehen und dass auch die Stimmen in der Politik lauter werden, diesen Weg zu gehen. Es wird Zeit, dass wir uns von dieser hassverbreitenden Partei befreien, dieser Partei, die nichts kennt außer Hass und Hetze und unser Land damit verpestet und zerstört.
Kämpfen wir weiter für ein Miteinander, für Respekt und Achtung. Kämpfen wir für ein Land in dem sich jeder angekommen und angenommen fühlen kann. Ich zähle auf euch! Wir sind mehr! Hand in Hand!
*Kerstin
Die letzten Tage waren aufregende Tage.
von
Schlagwörter:
Kommentare
3 Antworten zu „Die letzten Tage waren aufregende Tage.“
-
… reposted this!
-
… liked this!
-
… reposted this!
Schreibe einen Kommentar zu Kerstin Lassdas Antworten abbrechen