Auf dem Festival for Future in Schwäbisch Hall, bei der Podiumsdiskussion war der Kandidat der rechtsextremen Partei nicht eingeladen. Das wurde von den Zuhörer*innen mit Applaus belohnt. Der Kandidat der SPD, Danny Multani bedauerte diese Entscheidung, denn nur im Dirkurs könne man sie stellen, so seine Überzeugung.
Sind Rechtsextreme überhaupt an einem Diskurs interessiert? Ich bin überzeugt, das sind sie nicht. Ihre rechtsextremen Positionen sind längst bekannt. Es gibt nichts Neues mehr zu hören. Der Käse ist gegessen, der Drops gelutscht. Was sie zu sagen haben, ist für eine offene tolerante Gesellschaft nicht von Bedeutung. Ist das intolerant? Nein, das ist konsequent. Uneingeschränkte Toleranz gegenüber Intoleranz führt zum Verschwinden der Toleranz. (frei nach Karl Popper)

In einer Zeit, in der rechtsextreme Strömungen zunehmend an Sichtbarkeit gewinnen, ist es wichtiger denn je, ihre Strategien zu verstehen und zu entlarven. Die Autorin und Aktivistin Natscha Strobl gibt uns wertvolle Einblicke in die Mechanismen rechtsextremer Kommunikation und deren Auswirkungen auf den öffentlichen Diskurs.
Diskurszerstörung als Ziel
Rechtsextreme Gruppen streben nicht nach einem konstruktiven Austausch von Argumenten. Ihr Ziel ist es, den Diskurs zu zerstören. Laut Strobl agieren sie auf einer anderen Sprachebene und versuchen, faktenfreie Bilder in die Köpfe der Menschen zu pflanzen, die Angst, Untergang und Terror vermitteln. Es geht ihnen nicht um demokratische Lösungen, sondern darum, eine Atmosphäre der Unsicherheit und des Misstrauens zu schaffen.
Die Folgen öffentlicher Konfrontationen
Strobl erklärt, dass öffentliche Konfrontationen mit Rechtsextremen oft Gewalt nach sich ziehen. Viele Antifaschist*innen und Wissenschaftler*innen haben dies schmerzhaft erfahren. Selbst diejenigen, die naiverweise glauben, eine Diskussion sei möglich, werden oft eines Besseren belehrt. Die Gewalt folgt auf dem Fuße, und die Folgen sind verheerend.
Die Falle der bürgerlichen Sprache
Rechtsextreme nutzen oft eine geschliffene, bürgerliche Sprache und Attitüde, die viele blenden kann. Es ist schwer, diese Strategien auf dem Fuß zu identifizieren. Selbst Strobl, die sich seit Jahren mit dem Thema auseinandersetzt, kommt hier an ihre Grenzen. Oft fallen ihr erst Tage später bestimmte Aspekte in Texten oder Reden auf. Dies unterstreicht die Aussage der Moderatorin Caren Miosga, dass es selbst für erfahrene Moderator*innen schwierig ist, die Aussagen rechtsextremer Gäste live zu überprüfen.
Die Notwendigkeit, über Faschismus zu sprechen
Trotz aller Herausforderungen ist es Strobl ein wichtiges Anliegen, über rechtsextreme Rhetorik zu sprechen. Sie betont: „Ich bin unbedingt der Meinung, dass wir viel mehr über Faschismus reden müssen.“ Nur durch Aufklärung und Bewusstsein können wir uns gegen die Strategien der Rechtsextremen wappnen und einen konstruktiven, demokratischen Diskurs bewahren.
Fazit
Es ist wichtig, dass wir uns mit den Kommunikationsstrategien rechtsextremer Gruppen auseinandersetzen und uns gegen ihre Diskurszerstörung zur Wehr setzen. Durch Aufklärung und Bewusstsein können wir dazu beitragen, eine demokratische und offene Gesellschaft zu bewahren.
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